Es ist wieder so weit: Der jährlich stattfindende Studientag an der BBS Alice Salomon wird diesmal am Schulstandort Neuwied veranstaltet. In einem demokratischen Abstimmungsprozess hatte das Kollegium sich für das Thema „Umgang mit psychischen Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern“ entschieden. Ein großes Vorbereitungsteam unter Leitung von Yvonne Bachem konnte hochkarätige Dozenten gewinnen, so dass die breite Vielfalt dieses so wichtigen Themas abgebildet werden konnte.
Den Plenumsvortrag zum Thema „Psycho? Logisch! Einmal dem Schüler hinter die Stirn schauen. Einführung in die Verhaltenspsychologie“ hielt Dr. Benjamin Förster, Psychologe, Pädagoge und Bildungspsychologe. Der teils interaktiv gestaltete Vortrag eröffnete bereits erste Perspektiven auf psychische Erkrankungen, die im weiteren Verlauf des Studientages vertieft werden konnten.
Danach erhielt das Kollegium in einem zweimaligen Durchlauf die Gelegenheit, Workshops zu unterschiedlichen Themen zu besuchen:
- Schüler*innen mit Depressionen
- Psychische Belastungen im Schulalltag aus der Betroffenenperspektive
- Schulabsentismus
- Gesprächsführung für Lehrkräfte
- Psychische Erste Hilfe im Schulalltag
Als Referent*innen standen uns dafür zur Verfügung: Frau Janna Dreckkötter (Sozialarbeiterin und Referentin), Herr Reiner Herrmann (Kinder- und Jugendpsychotherapeut), Frau Verena Lonzeck und Frau Lena Kleine-Büning (Schulpsychologinnen) und Herr Dr. Benjamin Förster, der bereits den Plenarvortrag gestaltet hatte.
In den Workshops wurden einzelne Themen vertieft und der Blick konnte gezielt auf Herausforderungen im Schulalltag gerichtet werden. So ging es darum, die Erkrankung Depression zu verstehen und Strategien entwickeln zu können, um mit betroffenen Lernenden umgehen zu können. Ein besonders einprägsamer Workshop beleuchtete die Betroffenenperspektive, da die Referentin selbst mit psychischen Krankheitsbildern vertraut ist und somit davon berichten konnte, was Betroffene sich wünschen und brauchen. Auch das Thema Schulabsentismus bewegte im Vorfeld das Kollegium, sodass dem Wunsch nach Basiswissen zu dieser Thematik entsprochen werden konnte. Generell ist es im Umgang mit psychisch erkrankten Schülerinnen und Schülern auch wichtig zu wissen, wie man Gespräche mit Betroffenen gestalten kann. Daher war ein weiterer Workshop dazu angelegt, die eigene Gesprächskompetenz zu erweitern. Aufgrund der Vielfältigkeit psychischer Erkrankungen wurde ein weiterer Workshop angeboten, indem es um eine vertiefende Auseinandersetzung mit ausgewählten, gehäuften Krankheitsbildern sowie psychische erste Hilfe nach dem ROGER – Prinzip und verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten ging. Zudem wurden eigene Grenzen im Umgang mit psychisch belasteten Schülerinnen und Schülern thematisiert. Die Workshops waren geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik und der Möglichkeit, eigene Fragen und Herausforderungen thematisieren zu können.
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, zu Beginn des Studientages wurde das Kollegium mit frisch aufgebrühtem Kaffee und Keksen versorgt, die Mittagspause wurde nebst Getränken mit einer leckeren Minestrone mit Baguette und Schmand gestaltet.
Am Ende des Tages ließ Schulleiterin Doris Schulte-Schwering es sich nicht nehmen, sich bei den Referent*innen für diesen bereichernden Tag zu bedanken. Aber sie hatte auch größtes Lob für das Vorbereitungsteam: Marco Gilles, Annabell Bellinger, Alisa Albiez, Anne Gasper, Jens Gießwein, Iradet Bajrami, Jenny Trittin, Ulrike Köhler-Raithelhuber, und natürlich Yvonne Bachem. „Ihr seid alle Klasse und habt Hand in Hand zusammengearbeitet, um diesen Tag zu ermöglichen“, so Doris Schulte-Schwering.
Text: Doris Schulte-Schwering und Annabell Bellinger
Fotos: Claudia Scheidt und Jutta Döring